Riding4Europe DK-CZ-PL

Am Freitag den 2. August war es soweit. #Riding4Europe ging für dieses Jahr in die letzte Runde. Auf dem Plan stand als erstes Dänemark und nach einem kurzen Zwischenstopp im Anschluss unsere östlichen Nachbarländer Tschechien und Polen. Um 9 Uhr morgens startete ich gemeinsam mit Karsten, welcher mich bis Marburg begleitete, den Weg gen Norden. Da die Tour diesmal in meinen Urlaub fiel, bestand für mich kein sonderlicher Zeitdruck – außer eben mein persönlicher Anspruch. Daher fuhren wir recht gemütlich und genehmigten uns auch den ein oder anderen Zwischenstopp. Hierbei hatten wir ein geniales Timing und der einzige heftige Schauer des Tages lies uns ziemlich unberührt, da wir genau in dem Moment beim Bäcker einkehrten. Danach hieß es Abschied nehmen. Karsten fuhr per Bahn zurück nach FFM, für mich ging es weiter bis Göttingen. Da die Nacht äußerst regnerisch werden sollte, entschied ich mich für eine Hotelübernachtung in Göttingen. Am ersten Tag standen also nur knapp 230km zu buche. Da der Regen aber wie angekündigt am nächsten Morgen aufhörte, fuhr ich Samstag pünktlich um 6 Uhr morgens bereits weiter. Die morgendliche Stille bot die nötige Ruhe und wurde durch die in den Bergen festsitzenden Nebelschwaden noch verstärkt.

Nebel in Göttingen

Das Wetter am Samstag wurde im Laufe des Tages immer besser und meine Beine fühlten sich überragend an. Daher kam ich deutlich schneller als erwartet voran, sodass es plötzlich möglich schien, trotz des kurzen ersten Tages bis Sonntag die Strecke über Rostock und Dänemark bis Hamburg zu überwinden. Ich genoss die Zeit auf dem Bike, legte immer wieder ausgedehnte Verpflegungspausen ein und konnte richtig gut den Kopf freibekommen. So war ich gegen Abend bereits in Schwerin. Hier legte ich nochmals einen längeren Stopp ein, um meine weitere Strecke zu planen. Die letzte Fähre von Rostock nach Dänemark fuhr um 23 Uhr und ich hatte noch ca. 120km vor mir – und es war bereits nach 19 Uhr. Die Wette entschloss ich mich daher nicht einzugehen. Die früheste Fähre am Sonntag ging um 4 Uhr morgens. Also auch zu früh, um eine wirkliche Nachtpause zu rechtfertigen. Am Ende entschloss ich mich daher abends bis Rostock weiterzufahren, mich dort am Fährhafen kurz auszuruhen und ansonsten die gesamte Strecke bis Hamburg durchzufahren. Daher erreichte #Riding4Europe pünktlich am Sonntag Morgen 6 Uhr das dänische Festland!

Die ersten Stunden des Tages erwiesen sich im Anschluss als die härtesten der Tour. Ich brauchte eigentlich dringend einen Kaffee und was gescheites zum Frühstücken, nur leider gab es an der gesamten dänischen Küste bis zur nächsten Fähre um diese Uhrzeit keinen bereits geöffneten Laden. Daher hieß es Zähne zusammenbeißen und möglichst schnell die Fähre nach Fehmarn erwischen. Dort gab es dann endlich Kaffee und Gebäck. Zurück in Deutschland angekommen, ging es über Oldenburg und Plön gen Hamburg. Das Wetter war wieder herrlich nur die wirklich miserablen Radwege in Schleswig-Holstein und Niedersachsen waren nervig. Ich werde wohl nie ein Fan von separierten Radwegen werden. Der Zustand ist immer wesentlich schlechter als jener der Straße, in jeder Ortschaft ergibt sich das Problem, dass Fußgänger und Rennradfahrer sich einen Weg teilen sollen und Autofahrer scheinen es als Pflicht eines jeden Radfahrers zu empfinden dennoch jeden noch so kleinen Radweg zu nutzen. Alles in allem war es jedoch eine sehr gute Strecke und ich erreichte gegen 8 Uhr abends mein Ziel. Die ersten gut 900km konnte ich also innerhalb von drei Tagen bewältigen und damit unser nördlichstes Nachbarland abhaken. Den Montag gönnte ich mir als Ruhetag, bevor ich Dienstag den Weg nach Leipzig antrat, um von dort aus die Reise nach Tschechien und Polen fortzusetzten.

Von Leipzig ging es nun über Dresden nach Zittau zum Dreiländereck. Das Wetter war äußerst durchwachsen, sodass ich immer mal wieder ordentlich nass wurde. Meine ausgewählte Route war dafür umso schöner. Nahezu keine Hauptstraßen und daher auch kein Verkehr. Dennoch meist super Asphalt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, weshalb auch ein paar eher weniger Rennrad-geeignete Passagen dabei waren. Aber es ging zum Glück ohne Platten auch über alle Gravel-Passagen. Die Nacht verbrachte ich in Zittau wieder in einer Pension, da für die Nacht teils heftige Gewitter angekündigt waren. Am nächsten Morgen ging es dann durchs Dreiländereck kurz nach Polen und dann entlang der tschechischen Grenze weiter in Richtung Fulda als nächstes Etappenziel. Damit hatte ich alle neun Nachbarländer innerhalb von acht Radtagen erreicht. In Summe 2.551 km mit 24.611 hm und damit durchschnittlich knapp 320 km pro Tag.

Im weiteren Verlauf dann leider das bittere Ende für meine Tour. Zurück in Deutschland angelangt, wurde mein Bike samt kompletter Ausrüstung in Oberwiesenthal gestohlen, als ich kurz Verpflegung kaufen war. Das gute Gefühl die letzte Tour zu Hause in Frankfurt zu beenden, blieb mir daher leider verwehrt und ich musste mich abholen lassen.

Auch an dieser Stelle daher nochmals der Aufruf die Augen offen zu halten. Auffällig ist das Bike ja wenigstens.

https://www.tag24.de/nachrichten/oberwiesenthal-europa-radler-stefan-barth-fahrrad-bike-geklaut-diebe-tour-neun-laender-1164621

https://www.bild.de/regional/chemnitz/chemnitz-news/rad-klau-in-oberwiesenthal-europa-tour-nach-fiesem-diebstahl-beendet-63852856.bild.html

Veröffentlicht von Stefan

Ultracyclist, Ironman, Medical Fitness and Endurance Coach

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