Ermüdungsbrüche: Ursachen, Symptome und Prävention für Läufer:innen

Ermüdungsbrüche gehören zu den häufigsten Verletzungen bei Läufer:innen. Sie entstehen durch eine Überbelastung der Knochen, wenn diese nicht ausreichend Zeit haben, sich an die wiederkehrenden mechanischen Beanspruchungen anzupassen. In diesem Beitrag erfährst du, was hinter Ermüdungsbrüchen steckt, wie du sie erkennst und welche Maßnahmen du treffen kannst, um diese schmerzhafte Verletzung zu vermeiden.


Was sind Ermüdungsbrüche?

Ein Ermüdungsbruch ist eine teilweise oder vollständige Fraktur eines Knochens, die durch wiederholte Belastung verursacht wird. Anders als bei einem klassischen Bruch wirken die Kräfte hier nicht plötzlich, sondern stetig. Läufer:innen sind besonders gefährdet, da ihre Knochen regelmäßig sowohl durch Bodenreaktionskräfte als auch durch die Spannung der Muskeln beansprucht werden.

Entstehung von Ermüdungsbrüchen

Wenn der Knochen während des Trainings belastet wird, setzt ein natürlicher Anpassungsprozess ein. Die Knochendichte erhöht sich, um zukünftigen Belastungen standzuhalten. Doch dieser Umbauprozess benötigt Zeit. Während der Übergangsphase ist der Knochen geschwächt und anfälliger für Verletzungen – besonders, wenn die Belastung steigt und Erholungsphasen fehlen.


Risikofaktoren für Läufer:innen

1. Mangelnde Erholung

Unzureichende Regeneration ist die häufigste Ursache für Ermüdungsbrüche. Ohne Erholung können sich Mikroverletzungen im Knochengewebe nicht reparieren, wodurch die Belastung in den betroffenen Bereichen weiter zunimmt.

2. Ernährung

Eine unausgewogene Ernährung kann das Risiko erhöhen. Besonders problematisch sind:

  • Kalziumdefizit: Beeinträchtigt die Stabilität der Knochen.
  • Geringe Proteinzufuhr: Verlangsamt den Regenerationsprozess.
  • Alkohol und Koffein: Können den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen.

3. Häufig betroffene Regionen

  • Schienbein: Die häufigste Stelle für Ermüdungsbrüche bei Läufer:innen.
  • Mittelfußknochen: Vor allem bei Fehlstellungen des Fußes gefährdet.
  • Wadenbein: Wird oft durch biomechanische Faktoren belastet.

4. Biomechanische Fehlstellungen

Die Form des Fußes beeinflusst die Belastung:

  • Plattfüße: Erhöhen das Risiko für Mittelfußbrüche.
  • Hoher Fußbogen: Belastet das Schienbein und den Oberschenkelknochen stärker.

5. Verletzungshistorie

Läufer:innen, die bereits einen Ermüdungsbruch hatten, tragen ein höheres Risiko für erneute Brüche.


Ermüdungsbrüche erkennen: Symptome und Abgrenzung

Die Symptome eines Ermüdungsbruchs treten meist schleichend auf. In der Anfangsphase sind Schmerzen nur während des Laufens spürbar, bei fortschreitender Verletzung auch in Ruhe. Besonders das Schienbein ist häufig betroffen, was zu einer Verwechslung mit dem Schienbeinkantensyndrom führen kann. Eine medizinische Diagnose ist essenziell, um die Ursache der Beschwerden abzuklären.


Wie können Läufer:innen Ermüdungsbrüche vermeiden?

1. Langsame Steigerung des Trainingsumfangs

Erhöhe die Intensität deines Trainings schrittweise, um deinem Körper Zeit zur Anpassung zu geben.

2. Regeneration priorisieren

Plane regelmäßige Ruhephasen ein, um Mikroverletzungen zu reparieren und Verletzungen vorzubeugen.

3. Ausgewogene Ernährung

  • Kalziumreiche Lebensmittel: Fördern die Knochengesundheit.
  • Proteine: Unterstützen den Umbau und die Reparatur des Knochengewebes.
  • Moderation bei Alkohol und Koffein: Um den Knochenstoffwechsel nicht zu belasten.

4. Biomechanische Analyse

Lasse deine Fußstruktur und Lauftechnik überprüfen. Hierbei kommt es darauf an die gesamte kinetische Kette im Blick zu haben. Denn eine Fehlstellung des Kopfes oder des Beckens beim Laufen wird sich bis zu den Füßen entlang der kinetischen Kette fortsetzen. An einem ganzheitlichen Ansatz führt kein Weg vorbei.


Fazit: Schmerzfrei laufen durch Prävention

Ermüdungsbrüche sind zwar eine ernsthafte Verletzung, doch sie lassen sich durch Prävention und einen durchdachten Trainingsansatz vermeiden. Achte auf ein Gleichgewicht zwischen Belastung und Erholung, sorge für eine ausreichende Nährstoffzufuhr und überprüfe regelmäßig dein Schuhwerk. Mit diesen Maßnahmen kannst du langfristig gesund und schmerzfrei laufen.


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Veröffentlicht von Stefan

Ultracyclist, Ironman, Medical Fitness and Endurance Coach

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