Riding4Europe No1 DE-CH-AT

Am Wochenende war es nun endlich soweit. Freitag um 9 Uhr starteten Jochen, Karsten und ich bei perfektem Frühlingswetter von Frankfurt aus die erste #Riding4Europe Tour. Unser Ziel der Bodensee inklusive Umrundung, um mit der Schweiz und Österreich die ersten beiden Anrainerstaaten zu erradeln. Zwar war der Beginn der Strecke durch das Rhein-Main Gebiet im Berufsverkehr relativ zäh, dafür konnten wir bereits vormittags in kurzer Hose fahren. Endlich mal wieder den Fahrtwind an den Beinen spüren für dieses Jahr. In Heidelberg hieß es dann Abschied von Karsten nehmen. Zu zweit ging es in flottem Tempo über wunderschöne Radwege und kleine Landstraßen gen Pforzheim.

Das Starterteam der ersten #Riding4Europe Tour

In Pforzheim haben wir dann die erste längere Pause gemacht. Lecker Kuchen und Espresso am Flussufer helfen doch sehr die Speicher wieder aufzufüllen. Auch mal angenehm eine Langstrecke nicht im Rennmodus zu fahren, sondern einfach zwischendurch mal die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen. Weiter geht es Richtung Schwäbische Alb. Die Berge werden steiler und ich muss feststellen, dass ich meine Kettenblatt-Wahl für mein nächstes Rennen an den Steilküsten von Korsika doch noch mal überdenken sollte. Die paar Kilo extra Gepäck, die man bei solch einer langen Tour ohne Support dabei hat, machen sich eben doch spürbar bemerkbar. Neben den Anstiegen setzt uns insbesondere die Temperatur zu. Die Kehrseite des sonnigen Tages zeigt sich in einem sternenklaren Nachthimmel, der mit Temperaturen zum Teil unter dem Gefrierpunkt aufwartet. So erwarten uns auf knapp 900 m Höhe dann sogar noch die letzten Schneefelder am Straßenrand. Nichtsdestotrotz genieße ich die Ruhe und Einsamkeit der nächtlichen Fahrt.

Zum Glück haben wir gegen 10 Uhr abends doch noch einen Gasthof gefunden, der noch offen hat. Im ersten Moment haben wir für ziemlichen Unglauben gesorgt, als wir im Dunkeln in voller Radmontur in das beschauliche Restaurant hineinspaziert sind. Nachdem wir die Bedienungen dann doch überzeugen konnten, dass wir tatsächlich von Frankfurt zum Bodensee radeln, haben wir dafür den Extra Service bekommen. Die Küche wurde extra für uns noch mal aufgemacht, sodass wir sogar noch etwas warmes zu Essen bekommen haben. Zum Glück muss man rückblickend sagen. Denn die Nacht war trotzdem hart genug.

Auf den nächsten gut 200 km setzt uns die Kälte dann wirklich ordentlich zu. Einzig eine Tankstelle hatte in der Nacht geöffnet, sodass wir wenigstens einmal die Hände und Füße aufwärmen und eine Kleinigkeit zu Essen kaufen konnten. Ansonsten hieß es Augen zu und durch. Am Ende hatten wir dann wirklich alles an Stoff an, was die Packtaschen hergaben. Inklusive Armlinge über dem Longsleeve und unter der Jacke. Gegen kalte Hände und Füße hilft das bei 12 h um die null Grad leider auch nicht. Gegen drei Uhr in der Früh erreichen wir die Schweizer Grenze und somit das erste Highlight der Tour. Die Motivation geht nochmals deutlich nach oben. Denn mit Markus schließt sich uns ein weiterer Fahrer an. Respekt für das mitten in der Nacht aufstehen! Mit Markus waren somit alle Solo unsupported Finisher des letztjährigen Race Across Germany vereint. Diesmal aber in gemeinsamer Mission. Zu Dritt geht es dann also auf der Schweizer Seite am Bodensee entlang, bis Markus den Heimweg antreten muss, um morgens wieder an der Arbeit zu sein.

Die letzten Stunden bis zum Sonnenaufgang erweisen sich schließlich als die härtesten der Tour. Die Extremitäten waren mittlerweile vollkommen blutleer. Jetzt weiß ich wieder weshalb ich sonst bei diesen Temperaturen lieber auf der Rolle schwitze. Als um 6 Uhr der erste Supermarkt öffnet, nutzen wir die Gelegenheit uns nochmals aufzuwärmen. Also erstmal 30 min durch die Gänge des kleinen Marktes spazieren und ein bisschen Schoki naschen. Belohnt wurden wir dafür im Anschluss mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem Bodensee.

Kurz nach Sonnenaufgang erreichen wir dann die nächste Grenze und fahren nach Österreich. Hier wartet bereits Amadeus auf uns und beglückt uns mit frisch gebrühtem Kaffee und Tee sowie belegten Brötchen. Wirklich das perfekte Frühstück in der Situation und die Sonne entwickelt langsam auch wieder genug Kraft um zu wärmen.

Amadeus begleitet uns anschließend auf seinem – wie er es nennt – ulkigen Gefährt die letzten 80 km bis nach Überlingen. Respekt, dass Du trotz des Gewichts des Lastenrads unser Tempo mitgegangen bist. Du solltest wirklich überlegen wieder ein Rennrad anzuschaffen 😉

In Überlingen angekommen, bin ich froh die erste Tour erfolgreich überstanden zu haben. Bei einem zweiten Frühstück bei meiner Schwester und Familie können wir die Tour gemeinsam beenden. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Alle, die mich begleitet haben! Es war ein voller Erfolg und ich freue mich schon jetzt die nächste #Riding4Europe Tour zu planen. Am 30. Mai geht es von Frankfurt in die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich. Auch hier hoffe ich wieder auf nette Begleitung. Bis dann!

Veröffentlicht von Stefan

Ultracyclist, Ironman, Medical Fitness and Endurance Coach

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